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Wie kann die Zementindustrie fossile Brennstoffe reduzieren?

Fopto von Kunststoffabfällen

Die Zementindustrie ist für ca. 8 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich – fast dreimal so viel wie der weltweite Luftverkehr (3 Prozent). Gleichzeitig steigt der Zementbedarf seit Jahren an. Die Branche sucht daher aktiv nach Wegen, die Menge der Treibhausgase zu reduzieren.

Die Zementherstellung ist doppelt CO2-intensiv

Bei der Herstellung von Zement ist rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen energiebedingt und knapp zwei Drittel sind prozessbedingt. Die prozessbedingten Emissionen kommen beim Brennen aus dem verarbeiteten Gestein selbst und sind somit kaum vermeidbar. Sie müssen abgeschieden und neutralisiert werden, was technisch nach wie vor anspruchsvoll und mit hohen Kosten verbunden ist.

Umso mehr schaut die Branche deshalb auch nach Lösungen, die energiebedingten Emissionen möglichst zu reduzieren und die Öfen nicht gerade mit Kohle oder anderen fossilen Brennstoffen auf 1600°C zu heizen. Immerhin entsteht allein durch die Befeuerung der Zementöfen weltweit jährlich  knapp eine Milliarde Tonnen CO2e…

Nutzung von Abfall und Abwärme

Die Idee, brennbaren Abfall nicht einfach in einer Müllverbrennungsanlage zu verfeuern, sondern die dabei entstehende Energie für die Industrie zu nutzen, ist nicht neu. Sie ist inzwischen sogar so beliebt, dass Unternehmen für diesen Ersatzbrennstoff (Alternative Fuel, AF) richtig viel Geld bezahlen müssen – besonders, wenn er gut brennbar ist. „Gut brennbar“, das heisst unter anderem „schön trocken“.

Nassen Abfall gibt es hingegen immer noch recht günstig, denn der muss erst getrocknet werden, bevor man ihn verbrennen kann. Wie praktisch, wenn man wie die Zementindustrie Abwärme in Form von heisser Luft zur Verfügung hat, die man für die Trocknung des nassen Abfalls nutzen kann!

Und genau hier kommt der KUVO von SWISS COMBI ins Spiel.

Mit nassem Abfall (RDF) Zement brennen – so geht‘s

Als Ersatzbrennstoff wird RDF (Refuse-Derived Fuel) verwendet, sprich brennbarer Abfall wie Plastik, Holz, Papier/Karton, Textilien, etc. Zunächst muss dieser Abfall gehäckselt werden, damit er schön gleichmässig auf dem Trockner verteilt werden kann. Unser KUVO ist ein Bandtrockner, der speziell für die Nutzung von heisser Luft konzipiert wurde. Und davon gibt es in der Zementindustrie genügend, denn nach dem Brennen muss der Zement heruntergekühlt werden.

Dabei entsteht heisse Luft mit einer Temperatur von bis zu 200°C – viel zu viel, um damit direkt den nassen Abfall zu trocknen. Plastik würde bei dieser Temperatur beispielsweise schmelzen. Deshalb mischen wir die heisse Abluft mit Aussenluft, und zwar so gründlich, dass sie auf 90°C abkühlt und sich nirgends heisse Strähnen bilden. Diese könnten nämlich leicht zu Bränden führen. Erst dann wird die homogenisierte Luft in den KUVO geführt.

Im KUVO wird der Abfall dann auf eine Restfeuchte von ca. 15 Prozent getrocknet und kann anschliessend im Brennofen als günstiger, nicht-fossiler Brennstoff eingesetzt werden.

Wenn Sie sich für die Trocknung von Refuse-Derived Fuels (RDF) oder Alternative Fuels (AF) als Brennmaterial interessieren, kontaktieren Sie uns gern!